Von
den Vogelspinnen unserer Erde wurden etwa 940 bisher beschrieben. Sie leben mehr oder weniger versteckt in den warmen Zonen der Alten und Neuen
Welt, wurden aber in letzter Zeit selbst noch in 4 500 m Höhe in den Anden
entdeckt. Viele Unrichtiges wurde über ihre angebliche Gefährlichkeit nicht nur in den Massenmedien berichtet.
Auf der anderen Seite nimmt die Zahl
derer, die sich mit ihnen beschäftigen, rapide zu.
Ihre Langlebigkeit und ihre ungewöhnliche Beute- und
Feindabwehrverhalten ließ sie zu allseits bewunderten Terrarientieren werden.
Während den Wissenschaftler u.a. Phylogenie, verwandtschaftlichen
Beziehungen, Taxonomie, Toxität und Ethologie beschäftigen, ist der Terrarianer
an den
exakten Namen seiner Pfleglinge und an deren richtiger Haltung interessiet,
denn er will seine Tiere in vielen Fällen nachzüchten und verkaufen,
um so die Nachfrage nach Wildfängen einzuschränken.
Ihnen allen will der vorliegende Brehm-Band ein zuverlässiger Ratgeber
sein.
Diese Buch versteht sich als
Aktualisierung des Werks von Bücherl (1962) über südamerikanische
Vogelspinnen und wendet sich an alle Naturfreunde,
arachnologisch tätige Forscher und Studenten und selbstverständlich auch an wissenschaftlich
interessierte Terrarianer.
Rezensionen
Entomologische Zeitschrift, 114(6)/2004
Damit soll dieses Buch aber nicht nur ein
Muss für professionelle Arachnologen sein, die sich hauptsächlich
mit der Taxonomie beschäftigen, sondern ist gleichmassen auch für
Natur- und insbesondere Spinnenliebhaber gedacht, die Gefallen gefunden
haben.
So finden sich auch noch viele Informationen zur Haltung,
Einrichtung eines Terrariums, Fütterung und Zucht der Vogelspinnen
und deren Biologie. Ausserdem gibt der Autor noch einige Tipps zur
Behandlung von Krankheiten und Parasitenbefall.
Wolfram Freund
Arachne,
Heft 4 (9. Jg.)/2004
Fazit: Dem Käufer wird ein
umfassendes und in dieser nach Vollständigkeit strebenden
Zusammenstellung einmaliges Buch über Vogelspinnen in die Hand
gegeben, und das zu einem angemessenen, noch als günstig zu
bezeichnenden Preis. Gewisse Subjektivitäten in der Systematik
können den Gesamteindruck nicht schmälern.
Siegfried Huber
Tarantulas of the World, Nr. 117/2006
Ist
das Interesse an Vogelspinnen erst mal geweckt, dann ist der Wissensdurst
in der Regel gross und die Suche nach Literatur beginnt. Mit Hilfe des
Internets hat man heutzutage gute Möglichkeiten, um nach Literatur zu
suchen, gleichzeitig wird man jedoch von der Datenflut erschlagen und gibt
die Suche oft auf, bevor man ans Ziel gelangt ist. Gerade für Anfänger ist
dies abschreckend, da man doch leicht zu dem Schluss kommt, dass es
unmöglich ist, sich einen systematischen Überblick zu verschaffen, oder
sogar dass man zu blöd dafür ist. Es gibt zwar mittlerweile eine Reihe von
guten Büchern über Vogelspinnen, jedoch behandeln sie alle nur Teilaspekte
und bieten keine systematische Gesamtdarstellung. Eine Ausnahme bildet
jedoch das Buch "Die Vogelspinnen" von Günter Schmidt, welches 2003 im Westarp
Verlag erschienen ist. Dieses Buch ist das einzige Werk in deutscher
Sprache, welches einen weltweiten systematischen Überblick über die
Familie der Theraphosidae (Vogelspinnen) gibt und darüber hinaus noch
viele Zusatzinformationen über Morphologie, Lebensweise, Haltung, Zucht,
Krankheiten und vieles mehr liefert.
Ruth Barensteiner
Gesamte Rezension lesen
Deutsche Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entomologie
e.V. (DGaaE) Nachrichten,
18(2)/2004
Vogelspinnen sind faszinierende Geschöpfe und so verwundert es nicht,
daß sich immer mehr Liebhaber mit dieser Spinnengruppe befassen und
Vogelspinnen in Terrarien halten, beobachten und züchten. Allerdings
war es bislang nur schwer und mit Spezialliteratur möglich,
Vogelspinnen zumindest bis zur Gattung exakt zu bestimmen. Hier bringt
GÜNTER SCHMIDT Abhilfe, der sich seit mehr als 50 Jahren mit Haltung
und später auch Systematik der Vogelspinnen befaßt, also bereits lange
bevor diese Tiere in Deutschland regelrecht „in Mode“ kamen. In seinem
neuen Buch legt er einen Familienschlüssel der Mygalomorphae sowie
Bestimmungsschlüssel der Theraphosiden bis zu den Gattungen vor.
Zusammen mit dem eingelegten Blatt, das die Bestimmungsmerkmale
aufzeigt sowie Fachbegriffe erläutert, findet sich auch der im
Bestimmen wirbelloser Tiere Ungeübte in den reich bebilderten
Schlüsseln rasch zurecht. Zur Bestätigung der Gattungs-Bestimmung
leisten die vielen beigegebenen (Farb-) Fotos einen guten Beitrag. Zur
Artbestimmung muß aber noch immer zu Spezialliteratur gegriffen werden.
Die Bestimmungstabellen sind in eine Anzahl
interessant zu lesender Kapitel eingebettet. So werden in der Einleitung
etymologische Fragen zum Begriff „Vogelspinne“ und den Bezeichnungen in
anderen Ländern aufgegriffen sowie paläontologische Angaben gestreift.
Wichtig – auch für die Bestimmung – sind die Kapitel zu Morphologie und
Anatomie der Vogelspinnen. Im Kapitel über Verbreitung und Habitate zeigt
sich, daß Vogelspinnen abgesehen von der Antarktis praktisch in allen
Erdteilen vorkommen und dort unterschiedlichste Habitate vom Boden bis in
die Kronen der Bäume besiedeln. Lebensweise und Entwicklungszyklus werden
ebenso behandelt wie die Gifte und die oft überschätzte Giftigkeit dieser
Tiere für den Menschen. Angesprochen werden auch Haltung, Fütterung und
Zucht der Arten. Mit Interesse zu lesen sind auch die 24 Kurzbiografien
von Arachnologen, die sich mit Vogelspinnen befaßt haben.
Ein umfangreiches Literaturverzeichnis sowie mehrere
Register runden den Band ab. Er ist nicht nur dem Vogelspinnenfreund ein
zuverlässiges Hilfsmittel sondern auch für den allgemein biologisch
Interessierten sehr zu empfehlen, der sich gerne einmal näher über die
„Haustiere“ seines Nachbarn informieren möchte. Darüberhinaus sollte der
Band natürlich in keiner Handbücherei von Arachnologen und ganz allgemein
von Zoologen fehlen.
Dr. Horst
Bathon
Datz, 10/2004
Einzigartig, für den
Experten unverzichtbar.
Helmuth Göthel
Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, 2/2004
Es kann
als Standard- (s.umfangreiches Literaturverzeichnis und gut
durchgearbeitetes Register) und sehr gutes Überblickswerk nur
wärmstens empfohlen werden.
P. Schnitter